Der Maler, Poet und Bildhauer Gerfried Schellberger wurde am 01.03. 1918 in Arnau, Deutschböhmen als drittes Kind des k.k. Professors Ludwig Christoph Schellberger geboren. Nach der Matura in Komotau am Erzgebirge, der Heimat seiner Väter, begann er sein Studium an der Karlsuniversität und Kunstakademie in Prag.

Von 1939 — 1945 an der West- und Ostfront, wurde er 1947 aus französischer Gefangenschaft entlassen.

Nach Ablegung der Gesellenprüfung in Keramik beendete er seine Ausbildung zum Volks- und Mittelschullehrer am Pädagogischen Institut in Darmstadt, bevor er, kriegsbedingt, einige Jahre schwer erkrankte. Nach der Heirat 1953 mit seiner Verlobten Emmi Goldrun nahm er drei Jahre später, sein Domizil in Schienen am westlichen Bodensee.

Seit dem 28. Lebensjahr finden wir ihn als ausstellenden Künstler seiner Gemälde im In- und Ausland. Die bildhauerische Seite, das Modellieren in Ton, später auch Beton, prägte bereits früh sein künstlerisches Schaffen.

Seinem schriftstellerischen Talent verdankt eine Reihe tiefgründiger lyrisch-dramatischer Gedichte, sowie epischer Märchen und philosophischer Gedanken ihre Entstehung.

Im zur Seite stand seine Gattin, gleichfalls Sudetendeutsche aus Aussig a.d. Elbe, die sich unermüdlich für seine Kunst einsetzte, gewissermaßen „der beste Anwalt seines umfangreichen Schaffens“.

Emmi Schellberger starb 2007, ein Jahr vor ihrem Gatten.

Das Lebenswerk Gerfried Schellbergers beinhaltet über 3.000 Bilder, etwa 1.500 Skizzen, über 500 Skulpturen in Keramik und Beton, letztere lebens-

Weiter bis zu 1.500 Gedichte, über 100 Erzählungen, 100 sonstige Schriften und 15 selbst verlegte Bücher. Im Ganzen umfasst sein beeindruckendes künstlerisches Schaffen über 7.000 Arbeiten.

In Anerkennung für sein vielfältiges künstlerisches Wirken im Dienste der sudetendeutschen Heimat und Ehrung seiner andauernden heimatlichen Verbundenheit wurde ihm 1999 von der Sudetendeutschen Landsmannschaft die AdalbertStifter-Medaille verliehen.

Sein malerisches Oeuvre umfasst ein vielseitiges, breit gefächertes Spektrum an Formen, Farben und Inhalten. Von Landschaften, Stilleben und Portraits bis hin zu mystisch verklärten, tiefgründigen „inneren“ Darstellungen reichen seine Gemälde. Unverwechselbar gegenständlich sind sie vielfach packend in mitreißender Dynamik, oft in überwältigender Lichtfülle, doch auch musikalisch zart und traumerfüllt. Emotional aufgeladen wirken sie zum Teil wie apokalyptische Ansprachen, sie umfassen und ergreifen eine Wunderwelt. Und doch kommt soviel aus täglicher Natur, aus der Welt, in der wir leben.

Bewegung ist das eigenartige Moment seines Schaffens. Gerfried Schellberger malt und zeichnet aus spürbarer innerer Berufung heraus. Intuitiv inspiriert entstanden seine Werke in den Techniken Öl, Aquarell, Farb- bzw. Bleistift und Tusche.

Ausstellungen (eine kleine Auswahl)

1952 Erlangen: Teilnahme an Ausstellung anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadt Komotau

1979 Saint-Germain-en-Laye (bei Paris, Frankreich): Ausstellung „Le monde å travers la peinture“ und in Istres (Provence, Frankreich): Ausstellung „Visions Réves — Paysages Fleurs — Portraits“

1984 Regensburg / Diözesanmuseum: Ausstellung „Ein christlicher Maler unserer Tage“

1989 Dawson Creek/Kanada: Ausstellung zum50-jährigen Jubiläum sudetendeutscher Einwanderer

1991 München/Sudetendeutsches Haus: Ausstellung Gemälde, Zeichnungen, Plastiken-Lesung

1992 Erlangen/Krongresshalle: Ausstellung anlässlich des Bundestreffen der Komotauer

1993 Komotau: Ausstellung; Deutsch-Tschechische Kulturarbeit mit dem Museum Komotauer

1999 Nürnberg: Ausstellung anlässlich zum 50. Sudetendeutschen Tag; Auszeichnung: Aldalbert-Stifter-Medaille

2001 Augsburg: Ausstellung: Erlebte Welt in Bildern“ (1936-2001) zur Deutsch-Tschechischen Kulturwoche im Rokokosaal der Regierung Schwaben

Sowie zahlreiche Ausstellungen in Schienen, Öhningen, Radolfzell und Konstanz.